Gips macht Trockenbau nachhaltig

Schon seit mehr als 7.000 Jahren wird Gips beim Bau menschlicher Behausungen verwendet, im Altertum noch vorwiegend für Verzierungsarbeiten. Ein Grund für die frühe Nutzung dürfte sein, dass Gips in vielen Teilen der Welt anzutreffen und oftmals gut zugänglich ist.

Das Bauen mit der Gipskartonplatte, die Ende des 19. Jahrhunderts in den USA patentiert wurde, ist dagegen eine Erfolgsgeschichte des 20. Jahrhunderts. In Deutschland wird der Bedarf an Gips mit jährlich etwa 10 Mio. Tonnen angegeben, von denen bis vor wenigen Jahren etwa 60 % bei der Rauchgasentschwefelung von Kohlekraftwerken anfielen („REA-Gips“), der Rest wurde als mehr oder weniger reiner Rohstoff der Natur entnommen.

Mit dem laufenden Ausstieg aus der Kohleverstromung wird der besonders reine REA-Gips immer rarer und bereits in absehbarer Zeit überhaupt nicht mehr zur Verfügung stehen. Gips-Knappheit ist dennoch nicht zu befürchten, denn auch in Deutschland sind natürliche Gipsvorkommen in ausreichender Menge vorhanden – zudem lässt sich Gips hervorragend recyceln.

Gleich aus mehreren Gründen macht der Baustoff Gips den Trockenbau besonders wirtschaftlich, gesundheitsschonend und nachhaltig.
Zunächst zeichnet sich das mineralische Material durch ein hervorragendes Emissionsverhalten aus, wodurch es auch für sensible Bereiche wie Kindergärten und Krankenhäuser bestens geeignet ist. Gips ist sogar für die Produktion von Lebensmitteln und Pharmazeutika zugelassen und kann zur Regulierung des pH-Werts der Böden Düngestoffen beigemengt werden!

Zudem erfordern Trockenbau-Wände verglichen mit herkömmlichen gemauerten Wänden einen wesentlich geringeren Materialeinsatz für das Erfüllen vergleichbarer baulicher Anforderungen – ganz besonders, wenn es sich um moderne, einlagige Beplankungen handelt. Eine Massivwand ist bis zu fünfmal so schwer und doppelt so dick wie eine Trockenbauwand! Das viele Material muss mit hohem Einsatz an Ressourcen hergestellt und transportiert werden, erfordert viel Arbeit beim Aufbau und viel mehr Platz als eine dünne System-Wand. Und: Die Anforderungen an die Statik sind höher, wenn derart schwere Wände zu tragen sind – was wiederum einen höheren Materialeinsatz nach sich zieht.

Am Ende der Nutzung fällt beim Abriss einer Massivwand im Vergleich viel mehr Abfall an, der erneut transportiert und entsorgt werden muss. Trockenbauplatten aus Gips dagegen lassen sich praktisch beliebig oft sortenrein recyceln, ohne ihre positiven Produkteigenschaften einzubüßen. Und auch die Profile einer Trockenbauwand überzeugen mit einer hohen Recyclingquote, was die vielbeschworene Kreislaufwirtschaft fördert.

Fazit: Viele gute Gründe sprechen für den Trockenbau – auch wenn besonders hohe Ansprüche z. B. an den Brandschutz, den Schallschutz, die Wärmedämmung oder die Ästhetik gestellt werden.

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